
Kann ich neben Bafög noch einen Nebenverdienst haben?
Ein Ziel des Bafögs ist es, dass Studentinnen und Studenten, deren Eltern sie nicht finanzieren können, trotzdem ohne Nebenerwerb studieren können. Die Praxis sieht jedoch anders aus: Laut Deutschem Studentenwerk arbeiten 65% aller Studenten neben dem Studium. Wenn das Bafög nicht reicht, ist oft ein Nebenjob notwendig.
Welche Freibeträge gibt es für Bafög Empfänger? Ist ein Minijob unschädlich? Worauf sollte ich sonst noch achten?
Freibetrag
Der Freibetrag ist im §23 des Bundesgesetzes über individuelle Förderung der Ausbildung festgelegt: 330 EUR (bisher 290 EUR) monatlich. Da aber noch eine Werbungskosten- und Sozialpauschale vom Einkommen abgezogen werden können, kann man als allgemeine Regel sagen, dass ein Minijob von 520 EUR (bisher 450) für den Bafög-Bezug unschädlich ist. Wesentlich ist jeweils das Einkommen im Bewilligungszeitraum z.B. von Oktober 2022 bis September 2023.Achtung: Durch die Minijob-Reform und Erhöhung des Minijobgrenze auf 520 EUR wurde die Freibetragsgrenze für Bafög nicht angepasst, das wurde jetzt durch das Bafög Änderungsgesetz ab Oktober 2022 nachgeholt.
Für eine selbständige Tätigkeit gibt es keine Werbungskostenpauschale, sondern den Abzug der Betriebsausgaben und die Sozialpauschale.
Weitere Freibeträge
Der Freibetrag kann sich erhöhen, wenn man verheiratet ist, in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebt und/oder Kinder hat:- Ehe-/ eingetragener Lebenspartner: 805 EUR abzüglich des eigenen Einkommen des Partners
- Pro Kind: 730 EUR abzüglich Unterhalt, den man ggf. erhält.
- Für Schüler und Studierende: 180 EUR /li>
- Für Schüler Berufsfachschulen: 255 EUR
Keine Freibeträge gibt es bei einem Pflichtpraktikum oder bei den Unterhaltszahlungen eines geschiedenen oder dauernd getrennt lebenden Ehegatten oder Lebenspartners.
Wichtig: Seid Ihr über die Familienversicherung bei Euren Eltern mitversichert, dürft Ihr ab 2021 nicht mehr als 470 EUR monatlich verdienen, z.B. als Selbständiger. Ein Minijob bis 520 EUR ist für die Familienversicherung jedoch unschädlich.